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Standard Flasche (0,75l) Magnum (1,5l)
Biondi Santi Jacopo

Biondi Santi Jacopo

Biondi Santi gilt als erstes Brunello-Weingut, denn auf dort hat Ferrucio Biondi Santi im 19. Jahrhundert als erster "Sangiovese Grosso" kultiviert. Mit dieser Variante der omnipräsenten Sangiovese, und mit seinen kraftvollen, üppigen Weinen hat er den Stil für diese Region in der südlichen Toskana definiert.
 

Biondi Santi - Erfinder des Brunello di Montalcino

1888 ist ein Jahr, in dem italienische Weingeschichte geschrieben wurde. Nach Jahren intensiver Forschung hatte Ferruccio Biondi Santi den Sangiovese-Klon des Brunello gefunden, und mit dem Erscheinen dieser ersten Füllung des Brunello di Montalcino beginnt der steile Aufstieg der kleinen und hoch exklusiven und heute heiß begehrten Region Brunello di Montalcino zu einem der Rotweinparadiese Italiens schlechthin.

Mit dieser ersten Flasche Jahrgang 1888 beginnt zugleich der Mythos Biondi Santi, dessen Faszination bis heute ungebrochen ist. Es ist der Aufstieg zur Legende des italienischen Weinbaus. Es ist auch die Entwicklung eines einzigartigen und originären Weinstils, der bis heute nichts an seiner Attraktivität eingebüßt hat. Und das Schöne daran ist, dass Biondi Santi den Verlockungen zeitlich limitierter Modeströmungen stets widerstanden hat und seinem unverwechselbaren, wie unkopierbaren Stil treu geblieben ist. Dazu gehört auch, dass die Weine nie vom Holz dominiert werden, sondern die Rebsorte, der Brunello, mit ihrer Charakteristik das Zepter schwingt. Der Brunello von Biondi Santi ist kein Mainstream, dafür sind sie aber absolut eigenständig und authentisch – Biondi Santi eben.

Biondi Santi: Die Wandlung von Montalcino vom vergessenen Süßweinproduzenten zur Brunello-Ikone

Eine Wein-Ikone zu Beschreiben fällt bei der Größe und der Reputation eines Biondi Santi nicht leicht. Aber Beginnen wir in den Anfängen, als Montalcino vielleicht mal am Rande etwas von dem goldenen Schein erhaschte, welcher seine schon viel früher berühmte, Nachbar Appellation Montepulciano ausstrahlte. Montalcino war lange Zeit vergessen, und erste Aufzeichnungen deuten auf die Produktion von Moscadello Bianco hin, einen Süßwein, für den die Stadt lange Zeit berühmt war. Das lässt sich auch Nachlesen, - wer will, in „Bacchus in der Toskana“ von Francesco Redi, geschrieben 1685. Sein Loblied auf den „göttlichen Moscadello aus Montalcino“ hob die junge Weinregion auf eine Stufe mit Chianti und Vino Nobile. Der daraufhin vom Großherzog der Toskana zu einer Routine Untersuchung der unterschiedlichen Gemeinden entsandte Inspektor „Gheradini“, stellte fest, dass entgegen der üblichen Bewirtschaftungsweise zu Zeiten der „Mezzadria“, an den Hängen um die Stadt Montalcino die Rebsorten nicht wie damals üblich im „Gemischten Satz“, - sondern reinsortig angebaut wurden.

Der Beginn einer Ära: Clemente Santi und die Geburt des Brunello

Die erste Erwähnung eines „Brunello“ jedoch kam erst um 1860, als der damalige Apotheker und bekannte Autor der Naturgeschichte und Landwirtschaftlicher Praktiken, Clemente Santi, auf seinem Gut „Greppo“ nicht nur preisgekrönten Moscadello produzierte, sondern auch begann, Rotwein zu keltern. Kurze Zeit später gewann er mit seinem „Vino rosso scelto (Brunello) del 1865“ an der Landwirtschafts-Ausstellung in Montalcino zwei Silbermedaillen.

Der Zusatz „Brunello“ war damals das erste offizielle Zeugnis, dass ein Wein lediglich aus einer Rebsorte, nämlich Sangiovese – In Montalcino Brunello genannt, und ohne Weißweintrauben hergestellt wurde. Was zu der Zeit einen ziemlichen Bruch mit Traditionen darstellte.

Clemente Santi: Kritischer Denker, Innovator und Gründer der Società Enologica di Montalcino

Santi, aufgrund seiner breit gefächerten Kenntnisse der Landwirtschaft und Chemie, äußerte damals schon Kritik an verschiedenen modernen Methoden im Weinbau, wie zum Beispiel das vollständige Entlauben der Weinstöcke, insbesondere nach der Ernte. Ebenso sprach er sich gegen das systematische zu frühe Ernten, bevor die Trauben voll ausgereift sind aus. Eine Praxis, die bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mittelitalien üblich war.

So langsam kam Fahrt auf in die isolierte Weinbau Region, uns Santi gründete 1871 mit zwei weiteren Winzern die Società Enologica di Montalcino. Und alle drei gewannen im selben Jahr mit ihren Brunello an der in Florenz gehaltenen „Fiera Italiana“ mehrere Preise.

Ferruccio Biondi Santi und der BBS 11 Klon: Die Geburt des modernen Brunello di Montalcino

Trotz dieser frühen Pioniere ist es Ferruccio Biondi Santi, Clementes Enkel, welcher als der Erfinder des modernen Brunello di Montalcino gilt. Ferruccio kämpfte bereits an der Seite der Garibaldis gegen Österreich, bevor er sich entschloss, nunmehr sein ganzes Können in die Rotwein Produktion am Colle di Montalcino einzusetzen. Er war es, der 1888 aus einer brillanten Eingebung heraus einen Sangiovese-Grosso-Klon isolierte und den weltberühmten Brunello del Montalcino schuf. Noch heute bildet der Klon BBS 11 (Brunello Biondi Santi 11) die Grundpfeiler seines Erfolges.

„Ein Besuch in der Kellerei hat etwas von einem alten Ritual: Man lässt den Ort in Ruhe auf sich wirken und wird konfrontiert mit allerlei Erinnerungen – an die Jahrgänge, aber auch an die Menschen, die hier Geschichte geschrieben haben.“ – Gambero Rosso

Biondi Santi: Die Renaissance eines Brunello-Klassikers

Heute setzt Biondi Santi weiterhin auf die zeitgeprüften Techniken ihrer Ahnen. Mittlerweile zwar in den Händen einer französischen Investorenfamilie, bleibt das Weingut und ihre Önologen treue Hüter einer Weinproduktion, die mit traditionellen Techniken und zeitlosem Engagement an der Familientradition festhalten. Mit großer Sorgfalt wählen sie die Trauben von Hand, ermöglichen lange Maischestandzeiten und eine 36-monatige Fassreifung in slawonischen Eichenfässern. Ihre Entschlossenheit, prächtige Brunelli für die Nachwelt zu kreieren, zeugt von ihrer tiefen Verbundenheit mit der Familientradition und dem damit verbundenen Erbe. Fast alle ihre Weinberge liegen in der Nähe des Anwesens, mit Ausnahme einer Parzelle in der östlichen Montalcino-Zone. Die sorgfältige Auswahl der Trauben basiert auf den Ergebnissen hausinterner Untersuchungen, was zur Qualität ihrer Weine beiträgt.

In den Kellern der Tenuta il Greppo stehen alte riesige Fässer neben neuen Zehn- oder 40-Hektoliter-Behältern, eine harmonische Mischung aus Altem und Neuem. Bis in die 1950er Jahre war Biondi Santi der einzige Brunello-Abfüller. Die 1980er Jahre brachten jedoch einen wahren Brunello-Boom mit sich, und die Weine von Biondi Santi gerieten durch die vielen neuen Interpretationen des klassischen Weins etwas in Vergessenheit. Doch das neue Jahrtausend brachte eine Renaissance für das Weingut. Trotz der Herausforderungen der Vergangenheit ist Biondi Santi zu seiner früheren Größe zurückgekehrt und bleibt ein bedeutender Akteur in der Welt der Brunelli. Ihre Weine, die eine zusätzliche Flaschenreife genießen, zeugen von ihrer unglaublichen Eleganz, ausgeprägten Finesse und tiefgründigen Komplexität. Diese Rückkehr zur Eleganz lockt Weinliebhaber und Kenner erneut zu Biondi Santi.

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